Rockstar Games unter Druck – Britische Politik mischt sich bei Entlassungen ein
Rockstar Games steht erneut im Zentrum einer kontroversen Debatte: Über 30 Entwickler wurden laut offiziellen Angaben entlassen, weil sie vertrauliche Informationen zu unangekündigten Spielen öffentlich gemacht haben sollen. Die Diskussion um eine mögliche Zerschlagung von Gewerkschaftsinitiativen bei Rockstar wird damit neu entfacht.
In einem Statement betont das Unternehmen, dass die Entlassungen nicht im Zusammenhang mit gewerkschaftlichen Aktivitäten stehen. Vielmehr habe man gegen Mitarbeitende vorgehen müssen, die Inhalte aus internen Foren über Features kommender und unangekündigter Titel verbreitet hätten. Die Situation zieht nun sogar politische Kreise auf höchster Ebene in Großbritannien in Mitleidenschaft.
Intervention durch britische Politik
Warum beschäftigt sich das britische Parlament mit Rockstar Games? Der britische Premierminister Keir Starmer äußerte sich im Parlament besorgt über die Entlassungswelle bei Rockstar Games. Mehrere Abgeordnete, darunter Chris Murray, Tracy Gilbert und Scott Arthur, wollten sich persönlich ein Bild von der Lage machen und trafen sich mit Rockstar North in Edinburgh.
Die Situation eskalierte, als Rockstar die Parlamentarier dazu aufforderte, vor dem Betreten der Büros eine Geheimhaltungsvereinbarung zu unterschreiben. Erst nachdem diese ablehnten, wurde die Klausel aufgehoben. Dennoch verlief das Treffen laut Murray wenig zufriedenstellend. Er äußerte Zweifel daran, dass die Entlassungen im Einklang mit britischem Arbeitsrecht stehen.
Was steckt hinter den Entlassungen?
Welche Informationen sollen geleakt worden sein? Laut Rockstar wurde vertrauliches Material zu einem kommenden Spiel – sehr wahrscheinlich Grand Theft Auto VI – sowie zu mehreren noch unangekündigten Projekten veröffentlicht. Die genaue Natur dieser Inhalte wurde allerdings nicht öffentlich gemacht. Fest steht: Die betroffenen Mitarbeitenden haben laut Unternehmen gegen interne Richtlinien und rechtliche Bestimmungen verstoßen.
Die Vermutung, dass es sich bei den besagten Projekten nicht nur um GTA VI oder das Remake von Max Payne 1&2 handelt, sorgt für neue Spekulationen. Mögliche Kandidaten wären ein Next-Gen-Port von Red Dead Redemption 2 oder GTA IV. Auch neue Marken könnten in Arbeit sein.
Rockstars umstrittene Firmenkultur
Wie reagiert die Öffentlichkeit auf das Vorgehen von Rockstar? In Edinburgh hat der Stadtrat eine Resolution verabschiedet, die sich solidarisch mit den entlassenen Mitarbeitenden zeigt. Auch in den USA regt sich Protest: In New York fand kürzlich eine Demonstration vor dem Hauptsitz von Rockstar Games statt.
Die Situation wirft erneut ein Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen bei einem der bekanntesten Videospielstudios der Welt. Bereits in der Vergangenheit geriet Rockstar durch Berichte über Crunch-Zeiten und toxisches Arbeitsklima in die Kritik.
Was bedeutet das alles für Rockstar Games?
Wie geht es für das Studio und seine Projekte weiter? Trotz der Kontroversen bleibt Rockstar Games ein Schwergewicht der Branche. Mit Titeln wie Grand Theft Auto, Red Dead Redemption oder Max Payne ist das Studio maßgeblich für einige der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten verantwortlich. Grand Theft Auto V allein verkaufte sich über 220 Millionen Mal, was es zum zweitmeistverkauften Spiel aller Zeiten macht.
Die aktuellen Vorgänge könnten jedoch das öffentliche Image des Studios längerfristig beschädigen. Auch mögliche Verzögerungen bei der Entwicklung von GTA VI oder anderen Projekten sind denkbar, wenn sich die internen Unruhen fortsetzen.
Was hältst du von Rockstars Vorgehen? Sollte ein Unternehmen Mitarbeitende entlassen dürfen, wenn sie angeblich Informationen zu Spielen weitergeben – auch wenn sie gleichzeitig versuchen, sich gewerkschaftlich zu organisieren? Teile deine Meinung mit uns in den Kommentaren!




