GTA 6: Hat Rockstar ein eigenes Rechenzentrum für das Spiel errichtet?

Einblicke in ein beispielloses Infrastrukturprojekt – zwischen Geheimhaltung, Sicherheit und langfristiger Strategie.
Die Gaming-Welt diskutiert wieder einmal leidenschaftlich über Rockstar Games – und diesmal nicht nur aufgrund des kommenden Super-Blockbusters GTA 6, sondern wegen eines spektakulären Gerüchts: Hat der Entwickler ein eigenes Rechenzentrum ausschließlich für die Entwicklung und den Betrieb von GTA 6 errichten lassen?
Auslöser war ein Post des bekannten Gaming-Content-Creators @DetectiveSeeds auf X (ehemals Twitter). In seinem Tweet heißt es wörtlich:
„Rockstar a construit son propre centre de données uniquement pour GTA6, pour vous donner une idée de l’ampleur du jeu.“
(„Rockstar hat ein eigenes Rechenzentrum ausschließlich für GTA6 gebaut – um euch eine Vorstellung vom Ausmaß dieses Spiels zu geben.“)
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und löste eine Welle von Diskussionen und Analysen aus.
Warum ein eigenes Rechenzentrum?
Auch wenn bislang keine offizielle Bestätigung seitens Rockstar Games vorliegt, wäre ein solches Infrastrukturprojekt nicht nur spektakulär, sondern auch logisch nachvollziehbar – aus mehreren Gründen:
1. Sicherheit vor Leaks und Hacks
Rockstar ist in der Vergangenheit mehrfach Opfer schwerwiegender Leaks geworden – der bekannteste im September 2022, als Dutzende Videos aus einer frühen Entwicklungsphase von GTA 6 ins Netz gelangten. Ein internes Rechenzentrum würde es Rockstar ermöglichen, volle Kontrolle über sämtliche Entwicklungsdaten zu behalten – ohne auf externe Cloud-Dienstleister wie AWS oder Microsoft Azure angewiesen zu sein.
Zudem ließe sich der Zugang physisch und digital deutlich besser absichern. In Zeiten von DDoS-Angriffen, Industriespionage und internen Leaks ein entscheidender Vorteil.
2. Optimierte Serverstruktur für den Live-Betrieb
Wenn GTA 6 – wie erwartet – mit einem umfangreichen Online-Modus (ähnlich GTA Online) startet, bietet ein eigenes Rechenzentrum auch beim Live-Betrieb Vorteile. Rockstar könnte so:
- Latenzen minimieren
- Server-Ausfälle besser kontrollieren
- auf spezielle technische Anforderungen (z. B. persistente Spielwelten) eingehen
Ein datenzentrisches Modell à la „Live Service Game“ braucht Infrastruktur auf höchstem Niveau.
3. Langfristige Kostenvorteile
Ein Data Center aufzubauen ist teuer – aber langfristig deutlich günstiger als Serverkapazitäten dauerhaft anzumieten. Vor allem bei einem Spiel, das laut Rockstar auf Jahre hinweg unterstützt werden soll (wie bereits GTA V, das über ein Jahrzehnt aktiv war), könnte sich die Investition bereits nach wenigen Jahren rechnen.
Was sagt die Quelle? – Skepsis und Kontext
Der Urheber der Information, @DetectiveSeeds, ist in der Gaming-Szene kein Unbekannter. Er machte zuletzt durch Hinweise auf ein mögliches Oblivion Remaster auf sich aufmerksam – die Veröffentlichung blieb jedoch aus, was Zweifel an seiner Trefferquote nährt.
Trotzdem bleibt der Hinweis auf ein eigenes Rockstar-Rechenzentrum spannend. Wie Jeuxvideo.com berichtet, wurde keine Adresse oder visuelle Bestätigung genannt – es bleibt also bei einer gut informierten Spekulation, die sich mit Rockstars bekannter Geheimhaltungspolitik deckt.
Vergleichbare Infrastruktur-Investitionen: Ein Muster bei Rockstar?
Was der Tweet andeutet, passt in ein größeres Bild: Rockstar North hat in den letzten Jahren seine physische Präsenz in Edinburgh massiv ausgebaut. Dazu gehört:
- der Kauf des Barclay House (2014)
- der Erwerb des angrenzenden Holyrood Park House (2021, ca. 18 Mio. Pfund)
- eine kontinuierliche Expansion der Bürofläche auf über 11.000 m²
Dies belegt zumindest, dass Rockstar sich nicht scheut, in Infrastruktur zu investieren – ob es sich beim angeblichen Rechenzentrum um ein externes Objekt oder ein Teil dieser Büroflächen handelt, ist derzeit nicht bekannt.
Fakt oder Fiktion – aber in jedem Fall beeindruckend
Ob das Rechenzentrum tatsächlich existiert oder nur eine überzogene Interpretation interner Infrastrukturmaßnahmen ist – eines steht fest: Rockstar treibt mit GTA 6 ein Projekt voran, das selbst für AAA-Verhältnisse außergewöhnlich ambitioniert ist. Die Idee eines dedizierten Rechenzentrums ist dabei nicht unplausibel – sondern vielmehr Ausdruck eines Studios, das nichts dem Zufall überlassen will.
Was denkst du?
Glaubst du, Rockstar hat tatsächlich ein eigenes Rechenzentrum für GTA 6 gebaut? Wäre das übertrieben – oder ein cleverer Schritt in Richtung Zukunft? Diskutiert mit uns in den Kommentaren und teilt eure Meinung!